): Forschungsthema „Kriminalität“. Aufl. Bundesverband der Unfallkassen, a.a.O. Hurrelmann, K. / Bründel, H.: Gewalt an Schulen. Undefinierbar ist es, weil sich viele Akteure nicht einig sind, wie sich die Gewalt an Schulen entwickelt hat und welche Gründe ein gewaltvolles Vorgehen hervorbringen. Andererseits sind Täter mehrheitlich zugleich auch Opfer von Gewalt. Weinheim/München 2007, S. 19, 20 Böttger, A./ Liang, J.: Was ist Gewalt? Ein weiterer Grund für das erhöhte Maß des Empfindens, dass die Jugend immer gewalttätiger wird, ist der, dass Eltern sensibler für dieses Thema geworden sind und dadurch auch die kleinsten Fälle melden.68, Obwohl ein deutlicher Rückgang der Rate zu sehen ist, kann man beobachten, dass es trotzdem etliche Vorfälle und Delikte gab, an denen Kinder und Jugendliche beteiligt waren. Täter und Opfer erleben die sozialen Dimensionen des Schulalltags belastender und konflikthaltiger als die sozial kompetenten Schüler; mangelnde sprachliche Kompetenz, Fehlen einer kommunikativen Streitkultur und häufiger Konsum von Horror-, Kriegs- und Sexfilmen; die „Gewaltkarrieren“ mancher Jugendlicher hören nicht bei Schulschluss auf, Jugendgewalt ist außerhalb von Schulen häufiger als in den Schulen. 3.2 Psychologische Erklärungsmodelle ): Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland. Verursachende Bedingungen, Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsperspektiven. Ein Rückgang der Gewalt steht für viele Men- Mit Worten kann man einen Menschen verletzen, obwohl man diesen nicht einmal annähernd angerührt hat. Pädagogische Antworten auf eine soziale Krise. / Pickel, M.: Gewalt an Grundschulen. 3. Sind Schulen unsicher geworden? 3.2.1 Triebtheorie Aggressive Auseinandersetzungen sind in der Altersgruppe der 13-16jährigen am häufigsten. selten Gewalt anwenden, soll jedoch keineswegs bedeuten, dass sie keinerlei Aggressionen empfinden können, sondern anders damit umgehen.62 Verbale Gewalt ist ebenfalls ein komplexes und heikles Anliegen, welches keineswegs als ungefährlich eingestuft werden sollte. Zur Dialektik von Schülerpersönlichkeiten, Lernumwelten und schulischem Sozialklima. Eine gute Definition ist folgende: Gewalt wird demnach „als eine zielgerichtete direkte Schädigung begriffen […], die unter körperlichem Einsatz und/ oder mit psychischen und verbalen Mitteln erfolgt und sich gegen Personen und Sachen richten kann“6. Die Frage, ob schulische Gewalt „importierte Gewalt“ ist, bzw. Alle Untersuchungen zeigen es liegen keine empirischen Befunde vor, die auf einen generellen Anstieg der Gewalt an Schulen hinweisen. : Forschung über Gewalt an Schulen. 18.10.2016. Abgerufen von 20.05.2018 https://www.vbg.de/wbt/gewaltpraevention/daten/html/411.htm#ende1am, 72 vgl. Jahrhundert ein Ort jugendlicher, vor allem männlicher Gewalt, sie war es im 20. Ausmaß, Hintergründe und Folgen. 4.2.2 Klassenebene „Je größer die subjektive Motivation, das Ziel zu erreichen, desto größer ist nach dieser Theorie die Enttäuschung, wenn durch irgendeine Form der Blockade das Ziel nicht eingelöst werden kann. Während die körperliche Gewalt in Schulen früher ein wichtiger Bestandteil des schulischen Erziehungsauftrages war15, wäre diese heute ein schweres Vergehen. Weitere sind: Gewalt, die vom Lehrpersonal oder von Schulstrukturen und ihrer Verfasstheit ausgeht. Weinheim/München 2006, S.218, 65 vgl. Doch es ist offensichtlich, dass Schülerinnen und Schüler bei Gewalttaten, die sich in der Schule ereignen, selten unverletzt aus handgreiflichen Auseinandersetzungen herauskommen. Information. 2. In: Pfeiffer, C. / Grewe, W. (Hrsg. Das Thema Gewalt an Schulen sollte auch verstärkt Thema in der Ausbildung und bei Fortbildungen der … Tillmann, K.-J. Münster 1994, S.181, 63 vgl. Es wird Gewalt angewandt, um ein Ziel zu erreichen. / Holler-Nowitzki, B. Eine spezielle Form der Gewalt an Schulen ist Mobbing in … 4.1.4 Gewaltprävention in Hessen Viele wollen Antworten, nur ist man sich nicht sicher, wer in der Lage ist, diese Fragen zu beantworten. Selbstverständlich ist dies nicht der Regelfall, da nicht alle frustrierten Menschen gleich aggressiv werden oder gewalttätig handeln.87 In der Frustrationstheorie spielt die seelische Befindlichkeit eine große Rolle.88, „Frustrationen treten auf, wenn die Ausführung einer Zielreaktion unterbrochen oder blockiert wird. mit einer solchen Schädigung zu drohen.“12, Wichtig ist, dass bei der Eingliederung nonverbaler Gewalt der Kontext beachtet und miteinbezogen wird.13 Gewalt wird immer anders interpretiert und die Absichten der Menschen, die diese Gewalt ausüben, unterscheiden sich voneinander. Was trifft einen meist noch härter als ein Faustschlag? / Holtappels, H. G. / Meier, U. Auflage. Mechthild Schäfer / Stefan Korn: Maßnahmen gegen die Gewalt an Schulen: Ein Bericht aus Deutschland. Verbale Attacke und psychische Schädigung: Beleidigungen, Erniedrigungen, emotionale Erpressungen. Gewalt an Schulen ist derzeit ein sehr aktuelles Thema. Hamburg 2009, S. 17, 44 vgl. Gewalt an Schulen nimmt tendenziell mit steigendem Bildungsniveau ab. Weinheim und Basel 2007, S. 35, 84 Melzer, W. / Schubarth, W. / Ehinger, F.: Gewaltprävention und Schulentwicklung. Diss., Justus-Liebig-Universität Gießen 2017, S. 50, 57 Popp, U: Geschlechtersozialisation und Gewalt an Studien. 3. Untersuchungen von kognitiven und sozialen Bedingungen. Vgl. : Forschung über Gewalt an Schulen. 2. In der soeben einsetzenden Pause wird er aber nicht gegenüber dem Lehrer aggressiv, sondern schubst seinen schwächeren Klassenkameraden Peter und nennt ihn »Blödmann«. Bern 2002, S.65, 66 vgl. : Forschung über Gewalt an Schulen. Werden die Kinder immer gewalttätiger? 4.2 Intervention Weißmann, I.: Formen und Ausmaß von Gewalt in den Schulen. In: Herrmann, S. K./ Krämer, S./ Kuch, H. / Holler-Nowitzki, B. 23.04.2018. 2. „Vom Mobben spricht man, wenn eine oder mehrere Schüler(innen) von anderen, meist körperlich Überlegenen, regelmäßig und über längere Zeit angegriffen werden.“31, Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Menschen zu mobben. Die Vielfalt möglicher Formen und Mechanismen von Gewalt finden sich in der Definition der WHO beschrieben: "Violence is the intentional use of physical and psychological force or power, threatened or actual, against oneself, another person, or against a group or community, that either results in or has a … Je unwahrscheinlicher es ist, das bestimmte Ziel zu erreichen, und je höher die Blockade ist, die es verhindert, dass man dieses Ziel erreicht, desto aggressiver verhält man sich, wenn man es nicht erreicht hat. Hochmuth, A. Tillmann, K.-J. Vgl. 4.2.4 Der Trainingsraum, 5. „Laut einer Umfrage gab es an fast der Hälfte aller Schulen in den vergangenen fünf Jahren Drohungen und Gewalt gegen Lehrer. Weinheim und Basel 2007, S. 38, 93 Melzer, W. / Schubarth, W. / Ehinger, F.: Gewaltprävention und Schulentwicklung. Sie möchten ihr Selbstwertgefühl stärken, indem sie durch ihre Gewaltdelikte Macht repräsentieren.71 Obwohl hier die „Aggression Ausdruck eines im Kern spontanen und spielerisch gemeinten Verhaltens, das dem Ziel dient, die eigene Körperschaft auszutesten“79 ist. Es gibt jedoch eine Vielzahl von regionalen Arbeiten. 5. Die Triebtheorie bezeichnet ein Aggressionsmodell, bei dem man davon ausgeht, dass man angeborene Triebe und ein angeborenes Potential besitzt, welche aggressives Verhalten entstehen lässt und begünstigt.72, Diese Art von Theorie wurde ursprünglich am Verhalten von Tieren festgehalten.73 Bei den Tieren verschiedener Arten geht es um deren Arterhaltung. Hamburg 2009, S. 59, 96 Melzer, W. / Schubarth, W. / Ehinger, F.: Gewaltprävention und Schulentwicklung. Wichtig sind hierbei die Erkenntnisse und Wirkungen, die deren Anwendung in der Praxis hat. Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) gesetzliche Unfallversicherung: Motive für Gewalt. S. 105, 31 Weißmann, I.: Formen und Ausmaß von Gewalt in den Schulen. Hurrelmann, K. / Bründel, H.: Gewalt an Schulen. Theoretische Betrachtung und Einblicke in die Praxis des Schulalltags. Entwicklung eines gesunden Schulklimas Das Programm DENK-WEGE ist ein Lehrmittel zur nachhaltigen Förderung von sozialen Kompetenzen bei Kindern im Kindergarten- und Primarschulalter. Weißmann, I.: Jugendgewalt – Konsequenzen für die Prävention an Schulen, unv. Es gibt hohe Korrelationen zwischen dem Schul-Bullying und allgemein delinquentem und dissozialem Verhalten(6). Weinheim/München 2006, S. 209, 58 vgl. KlasseKinder mit Handicap, Wir stärken Dich e. V. - Gartenstraße 2 - 74372 Sersheim - info@wir-staerken-dich.org. Hochmuth, A. Woher kommt das gewaltvolle Verhalten der Kinder? In: Wilhelm Heitmeyer / John Hagan (Hrsg. 3. 4.2.3 Persönliche Ebene Hamburg 2009, S. 19, 49 vgl. Read this book using Google Play Books app on your PC, android, iOS devices. - Hohes Honorar auf die Verkäufe Aus diesem Grund müssen mögliche Ursachen von Gewalt an Schulen beleuchtet werden, um dementsprechend in der Zukunft geeignet dagegen vorgehen zu können. Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten, Abbildung 1: Entwicklung der Jugendkriminalität bei Gewaltdelikten67, Der genauen Betrachtung der Entwicklung dient das Säulendiagramm, welches die Entwicklung der Jugendkriminalität verdeutlicht. Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen ansteigender Gewalt an Schulen mit ansteigender Gewalt in der Gesellschaft(15). Hochmuth, A. Hauptschulen weisen besonders bei physischer Gewalt deutlich höhere Werte auf als Gymnasien. - seine Schwächen zu schützen, ihm bei der Überwindung von Angst und Schuld, Bosheit und Lüge, Zweifel und Misstrauen, Wehleidigkeit und Selbstsucht beizustehen, wo es das braucht{…}“2. Schulische Gewalt ist überwiegend geprägt durch leichte Formen der physischen und verbalen Aggression. Mit Ausnahme der verbalen Gewalt ist Gewalt von Schülern deutlich eine Domäne männlicher Schüler. In solchen Fällen ist es offensichtlich, dass es sich um Gewalt handelt.10, Ein Kriterium des eng definierten Gewaltbegriffs ist, dass ein Konflikt zwischen mindestens zwei Menschen bestehen muss.11 „In diesem Konflikt wendet mindestens eine Seite physische Mittel (Körperkraft, Waffen) an, um die andere Seite zu schädigen bzw. Es sind tatsächlich Worte. 3. korrigierte Auflage. bei den Eltern beobachtet haben; emotionales Klima in der Herkunftsfamilie. 4.1.2 Klassenebene in drei Verhaltensgruppen unterteilt (1): Körperlicher Zwang und physische Schädigung: Im Rahmen von Auseinandersetzungen und Konflikten wird körperliche Gewalt angewendet, um den anderen zu schädigen. Februar 2018. Mit dem »Märchen vom Einzelfall« müsse Schluss sein.“69. Schülergewalt ist jedoch nur ein Aspekt des Problems. - zu allem, was ich seiner Person antue, seine Zustimmung zu suchen, wie ich es bei einem Erwachsenen täte; 4. Gewalt als Mittel oder Instrument: In diesem Rahmen dient die Gewalt der Zweckerfüllung. So groß und dominierend der Einfluss der Gewalt von außen auf die Schule auch sein mag, gewalttätige Konflikte entstehen auch durch mangelhaftes Verhalten innerhalb der Schule. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Auflage. Gehen die Lehrkräfte richtig mit gewaltvollen Kindern und Jugendlichem um? Es sollte vermieden werden, dass Schülerinnen und Schüler gedemütigt oder aufgrund ihrer mangelnden schulischen Leistungen herabgesetzt werden.97, 1 Tagesschau.de: Tatort Schule. Gewalt ist für den Täter nie sinnlos! KlasseGrundschule 3.-4. Kann ich etwas dagegen tun? Erscheinungsformen und Ursachen, Konzepte und Prävention. Aufl. Bullying: In einer spezifischen Opfer-Täter-Beziehung wird das Opfer dauerhaft gequält und drangsaliert, wobei körperliche und psychische Gewalt angewendet wird. Es wird viel schneller und härter gedroht und zugeschlagen“, sagt Josef Kraus, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Definition Gewalt . Modelle der Gewaltprävention. ): Gewalt an Schulen. gezogen. Verursachende Bedingungen, Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsperspektiven. Hilden/Rhld. Gewalt an Schulen äußert sich in physischer und psychischer Gewalt zwischen Schülern, zwischen Schülern und Lehrern, zwischen Schulfremden und Schülern bzw. Kann man in Anbetracht dessen eine höhere Affinität zur Gewalt schließen? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock. Gewaltverhalten bei Kindern und Jugendlichen sollte grundsätzlich dazu führen, dass das Jugendamt eingeschaltet wird. Die Diskussion um Gewalt an Schulen und Gewaltprävention muss auch diese Formen einbeziehen. ): Verletzende Worte. 3.2.2 Frustrationstheorie> Essentiell sind die „normativen Momente {…}; denn von Gewalt kann erst gesprochen werden, wenn der physische Zwang als moralisch unangemessen gilt.14 Auch ein historischer Wandel ist ausschlaggebend für den Unterschied der Gewaltauffassung. „In einer Grundschule im baden-württembergischen Nimburg bei Freiburg hat ein Grundschüler Anfang März mit einem Messer auf seine Lehrerin eingestochen.“5 Hieran wird deutlich, dass aus dem einst gewaltvollen Verhalten seinen Mitschülern gegenüber auch ein gewaltvolles Verhalten den Lehrerinnen und Lehrern gegenüber entstanden ist. Komplex ist es, weil man bei der Erklärung dieses Phänomens viele, teilweise auch bisher weitgehend unentdeckte Seiten beleuchten muss. Auflage. Zu einem Defizit in der Forschung über Gewalt an Schulen (123-146); Wilfried Gottschalch: Die Verletzung innerer Grenzen durch Lehrer als Auslöser von gewalttätigem Schülerverhalten (147-162); Franziska Börner: Der Einfluß problematischer Schulklassen auf die Entwicklung von Schulkultur und Gewalt. Gerade bei inhomogenen Gruppen sind Konfrontationen und Streitigkeiten unvermeidbar. Erreicht ein Individuum ein Ziel nicht, ist es enttäuscht und frustriert. Die pauschale Forderung kleinerer Klassen trägt deshalb kaum zur Aggressionsverhütung bei(14). - auf seine Regung zu achten, ihm zuzuhören, es ernst zu nehmen; 3.3.2 Subkulturtheorie 5. Häufige Gewaltanwendung geht von einem kleinen, gewaltaktiven Kern aus. Willems, H.: Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Schüler, die überproportional häufig den Gewalthandlungen ihrer Mitschüler ausgesetzt sind, üben auch überproportional oft selbst Gewalt aus. / Holtappels, H. G. / Meier, U. Es geht um die Einführung von Gesamt- und … 2006, S. 298 zitiert nach: Hochmuth, A. Nach seinen Untersuchungen hat weder die Klassen- und Schulgröße noch die Konkurrenz um Noten einen bedeutsamen Einfluss auf gewalttätiges Verhalten von Schülern(10). So ergibt sich folgende Definition des engen Gewaltbegriffs: „Gewalt ist dann zu verstehen als die intentionale Ausübung physischer Stärke durch Menschen, die sich unmittelbar oder mittelbar gegen andere Mitglieder der Gesellschaft richtet, sowie die ernsthafte Androhung eines solchen physischen Krafteinsatzes, die sich auf den Rahmen einer sozialen Interaktion beschränkt.“21, Die erweiterte Definition von dem Begriff Gewalt umfasst einerseits die psychische Gewalt, die jemand seinem Interaktionspartner zufügen kann22, in der die verbale Gewalt mit inbegriffen ist. Dessen ungeachtet ist der Aufruhr in den Medien groß. Man spricht dann von „verschobenen Aggressionen“93, da Aggressionen oft an schwächeren Menschen, seien es Frauen, Minderheiten oder jüngere Mitmenschen, ausgelassen werden.94 Der Grund dafür ist teilweise die Unerreichbarkeit der Quelle der Frustrationen.95 Demzufolge dient diese schwächere Gruppierung von Menschen als Sündenbock, während die eigentliche Quelle der Frustrationen unbewusst bleibt. Aggressionen, die im Rahmen der Frustration entstehen, müssen nicht immer an dem „Verursacher“ ausgelassen werden. Selbstverständlich gab und gibt es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Jugendlichen. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Hamburg 2009, S. 18, 48 vgl. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ein sicheres und gewaltfreies Leben! / Holtappels, H. G. / Meier, U. Gewaltprävention muss alle Arten von Gewalt im Blick haben. www.weissefeder.at Alle sind gefordert. Mobbing ist dabei die häufigste Form der Gewalt an deutschen Schulen und ein zentraler Risikofaktor für emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeiten und weitere psychische Folgen. Gewalt als Organisationsprinzip und Kommunikationsmedium: In den meisten Cliquen oder Gruppierungen Jugendlicher wird körperliche sowie auch verbale Gewalt routinemäßig angewendet. Weinheim und Basel 2007, S. 37, 89 Hochmuth, A. Gewalt dient der Aufrechterhaltung eines Bildes, nämlich des Bildes von Stärke, Handlungs- und Entscheidungskompetenz! Jugend im gesellschaftlichen Umbruch. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Auflage. Beispiele hierfür wären Raubüberfall und somit die Übernahme fremder Gegenstände in die eigene Obhut ohne jegliches Einverständnis des Eigentümers oder das Boykottieren von politischer Macht in Form eines Putschversuches. Gewalt an Schulen und mögliche Präventionen - Pädagogik / Pädagogische Soziologie - Hausarbeit 2001 - ebook 4,99 € - GRIN Das Bestehen von Gewalt an Schulen kann unterschiedliche Gründe haben. Gewalt in der Schule geht meistens von männlichen Schülern aus. 4.2.1 Schulebene Diese vandalistische Form von Gewalt19 bezeichnet man als „mittelbare Gewalt“20. Und hier ist festzustellen, dass viele Schüler und Lehrer nicht so sehr Angst vor körperlichen Übergriffen, als vielmehr vor Beleidigungen und Beschimpfungen oder vor verbaler Aggression haben. Die Gewalttaten stellen eine Gefahr für die Entwicklung der Kinder dar. In diesem handlungsorientierten Seminar finden Sie praktische Handlungsanweisungen rund um das Thema „sexuelle Gewalt in Schulen“. Sie billigen Gewalt eher, sind gewaltbereiter und üben auch eher Gewalthandlungen aus.“50 Der Grund dafür ist, dass bereits in den frühen Jahren einer Erziehung im Rahmen der Vermittlung von bestimmten Werten und Normen dem männlichen Geschlecht gewisse Vorteile zugesprochen werden, die in eine Art von Macht umgewandelt werden.51, „Die ökonomischen, rechtlichen, moralischen, politischen, sozialen und ästhetischen Strukturen unserer Gesellschaft mit ihren handlungsleitenden Werten und Normen sind in geschlechtsspezifischer Hinsicht nicht neutral, sondern bieten dem männlichen Geschlecht in der Regel eine ausgesprägtere Definitionsmacht, mehr ökonomische Ressourcen und umfangreichere Freiheits- und Entscheidungsspielräume.“52, Es sind bestimmte Geschlechterrollen gegeben, an der sich die pubertierenden Jugendlichen orientieren und die sie im Laufe ihrer Entwicklung annehmen.53, Kindern und Jugendlichen wird die mächtige Position eines Mannes vermittelt und eine Überlegenheit präsentiert, mit der sie sich vom weiblichen Geschlecht unterscheiden wollen und sich gewisse Verhaltensweisen wie solche der Dominanz und der Ausübung von Gewalt aneignen wollen.54 Kinder und Jugendliche nehmen Verhaltensmuster an, die bereits in der Gesellschaft vorzufinden sind, obwohl in der modernen Zeit eigentlich keine geschlechtsunterschiedlichen Muster mehr vorhanden sein sollten, sie sind es aber doch und können trotz größter Bemühungen nicht so einfach abgeschafft werden.55, Der Unterschied liegt nicht nur in der Zahl und Häufigkeit bestimmter angewandter Gewaltanwendungen, sondern auch in der Art und Weise, wie Gewalt ausgeübt wird.56, „Während für Jungen spielerisches Kräftemessen, körperliches Ausagieren und Behaupten zur männlichen Geschlechtsrolle dazugehört, um damit Konkurrenzverhältnisse einzuüben und Rangpositionen herzustellen, ist für Mädchen ein derartiges Verhalten nicht erwünscht, da sie dem weiblichen Stereotyp zufolge eher sanft, zurückhaltend, sozial vermittelnd und passiv sein sollten.“57, Ein sehr großer Unterschied ist bei der Ausübung von physischer Gewalt durch Jungen und Mädchen bemerkbar.58 Jungen wenden weitaus häufiger physische Gewalt an und sind demzufolge öfters in Prügeleien oder handgreifliche Auseinandersetzungen verwickelt.59 Im Gegensatz dazu vermeiden die Mädchen weitestgehend physische Gewalt und wenden des Öfteren verbale Gewal t an.60 „Bei den indirekten und verbalen Viktimisierungen – Ausgrenzungen, Schlechtmachen, üble Nachreden – weisen die Mädchen die stärkere Belastung auf.“61 Dass Mädchen und Frauen keine bzw. 2. Mobbing als besondere Ausprägungsform von Gewalt. 2. Weinheim/München 2007, S. 22, 41 vgl. Zugrunde gelegt wird der Gewaltbegriff und die Entwicklung der Gewalt an Schulen, speziell auf der Grundlage von Statistiken, die diese Entwicklung belegen können. Während die Berichterstattung und öffentliche Wahrnehmung für die letzten Jahre eine starke Zunahme von Gewalt an Schulen unterstellen, wird diese Sichtweise von wissenschaftlichen Ergebnissen nicht gestützt(3). Für Deutschland gibt es keine flächendeckenden Untersuchungen zur Gewalt an Schulen. Bad Heilbrunn 2011, S. 53, 46 vgl. „Tatort Schule“1. Münster 2004, S. 164, 61 Weißmann, I.: Jugendgewalt – Konsequenzen für die Prävention an Schulen, unv. Entwicklungen und Ursachen 3.4 Weitere Risikofaktoren 21.04.2018. Über die Hälfte der Verletzungen finden während der Pausen, ein Fünftel während des Sportunterrichts (und hiervon knapp die Hälfte während des Fußballspiels) statt(5). Für Deutschland gibt es keine flächendeckenden Untersuchungen zur Gewalt an Schulen. - Es dauert nur 5 Minuten Tillmann, K.-J. Gewalt an Schulen wird häufig mit Gewalt von Schülern gleichgesetzt. Durch diesen Aufruhr der Schlagzeilen wurden nicht nur viele Eltern, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen und höhere schulische Instanzen verunsichert. Hochmuth, A. Gewalt an Schulen Werden Jugendliche gewalttätig, treffen häufig verschiedene Faktoren in ungünstiger Konstellation zusammen. Center for the Study and Prevention of Violence: Youth Violence: A Public Health Concern. München 2003, S. 258f. 3.4.1 Gewalt in der Familie Mit der sexuellen Gewalt ist der intime Kontakt zwischen zwei oder mehr Menschen gemeint, der erzwungen oder gegen den Willen der anderen Person geschieht.28 Speziell bei Kindern wird das Machtgefälle zwischen dem, der die sexuelle Gewalt ausübt, also dem potentiellen Täter, und dem Opfer deutlich, welches sich durch das Alter und die Körperstatur dem Täter nicht widersetzen kann oder das gar weiß, was der Täter mit ihm macht.29, „Sexueller Missbrauch an Kindern ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind entweder gegen den Willen des Kindes vorgenommen wird oder der das Kind aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Gewalt an Schulen: Migration schadet Bildung 14. / Pickel, M.: Gewalt an Grundschulen. Somit geht es hierbei nicht um die nonverbale Gewalt, bei der man von jemandem geschlagen oder körperlich verletzt wird, sondern das Innere eines Menschen wird angegriffen.23. Das Problem der „Gewalt an Schulen“ darf nicht isoliert gesehen werden. / Holtappels, H. G. / Meier, U. München 2005, S. 4. Weißmann, I.: Jugendgewalt – Konsequenzen für die Prävention an Schulen, unv. Download for offline reading, highlight, bookmark or take notes while you read Gewalt an Schulen - die Gewalt von Schülern gegen Lehrer: Eine Untersuchung an Heidelberger Schulen. In: Glücks, E./ Ottemeier-Glücks, F. G: Geschlechtsbezogene Pädagogik. Marburg 2007, S. 8, 29 vgl. Wir stärken Dich e. V.Gartenstraße 2 - 74372 SersheimTel. www.bka.de/pub/veroeff/band/index20.html. Auflage. Insbesondere fehlen Längsschnittuntersuchungen, um Aussagen über die Entwicklung von Gewalt an Schulen treffen zu können. Misserfolg Der Osnabrücker Kriminologe Hans-Dieter Schwind hat nach Durchsicht zahlreicher Untersuchungen über Gewalt an Schulen immerhin einige Trends herausgearbeitet: Die Zahl der Schüler, die Schwierigkeiten in der Schule haben, nimmt zu und deren aggressives Verhalten mündet oft in Gewalt; Haupt- und Sonderschüler sind häufiger Täter als Schüler anderer Schulformen; Gewalttätigkeiten gehen meist von einem kleinen Kreis aus, der zum Teil von Cliquen außerhalb der Schule beeinflusst wird; zu körperlichen Misshandlungen kann es heute schon aus nichtigen Anlässen kommen, mitunter ereignen sich die Angriffe auch völlig grundlos; der harte Kern der Rauflustigen trinkt mehr, geht häufiger in Discos und sieht mehr Gewaltvideos als die Mitschüler. Eines der wesentlichen Merkmale komplizierter Konflikte ist, dass sich die Experten oft schon bei der Beschreibung nicht einig sind.„Die Gewaltbereitschaft unter Schülern hat enorm zugenommen. „Aggressives Verhalten beruht auf aggressiven Impulsen, die durch Frustrationen entstehen.“84 Man geht hierbei von der Annahme aus, dass man, wenn man frustriert ist, aggressiv handelt.85 Während nach der Triebtheorie die Aggressionen angeboren sind und sie somit automatisch entstehen, sind Aggressionen im Rahmen der Frustrationstheorie reaktiv86 und sie sind somit Ergebnisse von bestimmten Handlungskomplexen und Situationen. Weinheim/München 2006, S. 208, 56 vgl. / Pickel, M.: Gewalt an Grundschulen. Vorschläge zur Begriffsdefinition und Unterscheidung verschiedener Formen. Der Grad der Frustration ist dabei von der persönlichen Bedeutung des Ziels abhängig. Vgl. Auflage. Klaus-Jürgen Tillmann / Birgit Holler-Nowitzki / Heinz Günter Holtappels: Schülergewalt als Schulproblem. Hamburg 2009, S. 9, 23 vgl. hessenschau.de: Statistik weist mehr Straftaten an hessischen Schulen aus. Der bayrische Philologen-Verband fordert daher mehr Personal und mehr weitere Ressourcen, um gegen die Probleme vorzugehen. der Lehrerin hervorgerufen werden.91, Oftmals erhalten aggressive Schülerinnen und Schüler die meiste Aufmerksamkeit, da sie durch ihr Verhalten das Unterrichtsgeschehen stören und viele Mitschüler dadurch abgelenkt werden. Derartige Gewalterfahrungen helfen dabei, diese zu überwinden. Gewalt verhindert den Blick in den Spiegel, um nicht die Kleinheit und Hilflosigkeit zu sehen!